Vom Aufbauen und Brauen mit
Matthias Schnaitl IV.
Matthias Schnaitl IV hat einiges verändert im Familienunternehmen. Doch manches soll sich nie ändern: Die Einstellung der Mitmenschen zur Herkunft der Lebensmittel, der Bezug zu Rohstoffen und die Wertschätzung von Lebensraum und regionaler Landwirtschaft.
Dass man aus vier einfachen Rohstoffen so viel erschaffen kann, fasziniert Matthias Schnaitl IV. Malz, Hopfen, Hefe und Wasser erschaffen Geselligkeit, gute Stimmung und Freude bei den Leuten – und natürlich die vielen Geschmäcker der Schnaitl Biere. Matthias Schnaitl IV erinnert sich noch ganz genau, was ihn angespornt hat: “Prägend war bei mir, dass es beim Fortgehen nie unser Bier gegeben hat.
Nirgends hat man Schnaitl Bier bekommen. Das hat mich motiviert, das zu ändern.” Ab diesem Zeitpunkt wusste er, was er im Unternehmen bewegen wollte, wenn sein Vater, Ing. Matthias Schnaitl III, die Verantwortung für die in 1842 gegründete und seither familiengeführte Brauerei nach und nach an ihn übergibt.
“Nirgends hat man Schnaitl Bier bekommen. Das hat mich motiviert, das zu ändern.”
Matthias und Bruder Maximilian im besten Licht.
Ein frisch gezapftes Schnaitl im besten Licht.
Als Schnaitl Biere in der Gastronomie und im Veranstaltungsbereich immer stärker vertreten waren, wurde der Handel stetig ausgebaut. Sein Ziel, die Präsenz in der Region zu erhöhen, wurde Schritt für Schritt erreicht. Ein weiterer Schritt wurde ins größte Dorf Österreichs gemacht: Wien. Dort werden mittlerweile 10 % der Schnaitl Biere verkauft. “Das ist das Vertrauen, das man sich erarbeitet hat”, sagt er und ergänzt: “Das nächste Ziel ist: noch näher an den Leuten und an der Region”
Dass er mal in der Brauerei tätig sein wollte, habe er schon immer irgendwie gewusst. Nur so richtig draufgekommen ist er erst etwas später mit Anfang 20. “Davor war ich in der Schule nicht so brav.” Nur für den Fall, dass seine Söhne an dieser Stelle einen Einblick in die Zeugnisse fordern: “Keine Chance”, lacht Matthias Schnaitl IV. “Grundsätzlich denken wir in Generationen, ich bin in der 5. Generation. Mein Vater hat noch alles alleine gemacht, heute ist das in der Familie aufgeteilt.”
“Das nächste Ziel ist: noch näher an den Leuten und an der Region”
v.l.n.r.: Matthias Schnaitl IV., Claudia Schnaitl, Ing. Matthias Schnaitl III., Maximilian Schnaitl, Elisabeth Schnaitl
Mit Sohn Sebastian Schnaitl mischt bereits die 6. Generation tatkräftig mit.
Seine Frau, Claudia Schnaitl, mit der er seit 20 Jahren verheiratet ist und drei Kinder hat, ist als seine Partnerin in die Brauerei hineingewachsen und verantwortet heute die kaufmännische Verwaltung. Die Schwester, Elisabeth Schnaitl, leitet den Braugasthof. Und der Bruder, Maximilian Schnaitl, verwaltet die Liegenschaften. Es ist ein großes familiäres Miteinander, das besonders in schweren Zeiten ein Vorteil ist. Dieser Zusammenhalt zeigt sich letztendlich auch bei den Mitarbeitern. “Im ganzen Produktionsprozess sind nur Brauer, die ihren Beruf auch gelernt haben. Wir bilden immer wieder neue aus. Wir haben langjährige Mitarbeiter, wenn da jemand geht, dann wegen der Pensionierung.”
”Wir leben, brauen und feiern hier”, betont Matthias Schnaitl IV. Während der Mitbewerb immer globaler denkt und handelt, bringt die Philosophie des Innviertler Familienunternehmens die tiefe Verbundenheit und Verwurzelung mit dem “Hier” auf den Punkt: Das Bier bleibt im Dorf. Und umgekehrt.
Denn in vielerlei Hinsicht bleibt auch das Dorf im Bier, da viele der verwendeten Rohstoffe direkt in der Region produziert und bezogen werden. Das ist nicht nur ökologisch nachhaltiger, sondern unterstreicht zudem, was für ihn schlussendlich im Vordergrund steht: die Menschen. Zum einen die Menschen, die in lokalen Vereinen aktiv sind und das Leben im Ort durch Musik, Sport und Traditionen maßgeblich mitprägen. Zum anderen die, die in Gaststätten und bei Festen das Miteinander und die Geselligkeit hochleben lassen.
Für die Privatbrauerei Schnaitl war, ist und bleibt es der Anspruch, mit ihren Produkten all diese Aspekte weiterhin zu bewahren und zu fördern. Denn ohne Dorf gäbe es kein Schnaitl. Und ohne Schnaitl gäbe es kein Dorf. Zumindest keines, in dem man leben, brauen und feiern möchte.
”Wir leben, brauen und feiern hier”, betont Matthias Schnaitl IV.
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